Raubfisch-Triathlon Drucken
Geschrieben von: Benjamin Leszinski   

Uli und ich sind an diesem Wochenende am holländischen Rhein unterwegs und haben es vorwiegend auf Zander abgesehen. Bereits Freitag Mittag sind wir vor Ort und bauen in Rekordtempo die Zelte auf um möglichst schnell ans bzw. aufs Wasser zu kommen.

1. Tag: Mit dem Auftakt kann man durchaus zufrieden sein, bereits am ersten Spot kann Uli nach guten 10 Minuten den ersten Fisch drillen. Ein etwa 55cm langer Zander hat sich den 11cm langen Slottershad (chatreuse-glitter mit schwarzem Rücken) einverleibt. Nachdem Uli noch einen Kontakt bekam und ich weiterhin im Trüben fischte, wechsele ich interessenhalber auf meinen Berkeley Frenzy Wobbler. Dieser hat mir schon in der Lippe und im Möhnesee viele Fische gebracht, so genießt er bei mir blindes Vertrauen. Der Versuch scheint sich bezahlt zu machen. Denn schon nach wenigen Würfen habe ich zwei Fehlattacken und schließlich dann auch meinen ersten Zander der Tour. Nur einige Würfe später hängt bereits der zweite Zander bei mir am Band und ich freue mich über den vielversprechenden Start. Auch Uli legt noch zwei weitere Fische nach bis wir dann, nach einiger Zeit ohne Biss den Bereich wechseln. Um es Vorweg zu nehmen: heute hatte ich nicht das richtige Händchen für die Gummis und Uli sollte mich heute fast deklassieren. Während ich Wurf um Wurf keinen Biss auf meine etwas größeren Gummis bekomme, kann Uli einige schöne Fische präsentieren- Hecht, Zander, Barsch, alles war dabei. Zum Teil auch sehr schöne Fische, u.a. ein 72er Zander, ein 83er Hecht und ein 40+ Barsch. Zum Abend hin erbarmte sich dann doch noch ein rund 30cm Barsch und schnappte sich den, in der nahenden Dunkelheit, angebotenen Frenzy-Wobbler. Während am helllichten Tag chatreuse-glitter sehr gut lief, waren zur Dämmerung hin die hellen fluofarbenen Shads im Vorteil und nur diese brachten dann auch Fisch in besagter Zeit. Der 11cm Slottershad in fluogelb mit hellgrünem Rücken war hier Trumpf. Ich kann am Ende des Abends 2 Zander und 1 Barsch vorweisen, Uli hingegen: 6 Zander, 3 Barsche und 2 Hechte. Für einen halben Tag eine ganz gute Ausbeute wie ich finde.

2. Tag: Am zweiten Tag fahren wir etwa um 7.00Uhr auf den Rhein und suchen zunächst andere Plätze auf als Tags zuvor. Uli meinte schon gestern zu mir, dass in letzter Zeit morgens nicht allzu viel geht und so gehe ich den Tag schon mit etwas gedämpften Erwartungen an. Er sollte Recht behalten. Nach knapp 2 Stunden fischen hat Uli einen kleinen Zander im Sack und ich kann stolz einen schönen 41er Barsch vorweisen, jedoch bleiben das vorerst die einzigen Kontakte. Stundenlang mussten wir Seife kauen- es lief quasi nichts. Bis zum Nachmittag haben wir uns irgendwie 5 Fische zusammen gemogelt, alles andere als Top. Uli gelingt es bis dahin trotzdem einen Glanzpunkt, in Form eines 72er Zanders, zu setzten. Am Morgen hatten wir uns noch das Ziel gesetzt heute 20 Fische ins Boot zu bringen. Angesichts des schlechten Beißverhaltens schien das jetzt schon schier unmöglich zu sein. Um etwa 18Uhr hat irgendjemand dann scheinbar doch noch den Schalter umgelegt, wie verhext, aber es ging jetzt was. Mehr Sauerstoff im Wasser, weniger Licht und ein fluofarbener Shad im Karabiner war nun die Zauberformel. In jeder Buhne kommt jetzt unter den ersten 3 Würfen mindestens ein Zander ans Tageslicht. Teilweise geht es jetzt Schlag auf Schlag und wir wünschen uns eine länger andauernde Dämmerungsphase:-P um dieses hier auch voll auskosten zu können. Wir fangen vorwiegend kleinere Zander um die 50cm, leider haben wir auch viele Fehlbisse und Aussteiger. Vermutlich auch eher kleinere Fische die den Shad nicht richtig einsaugen können. Inzwischen hat sich das hier zu einer wirklich schönen Angelei entwickelt, die den „Gute-Laune-Faktor“ um einige Punkte steigen lässt. Gerade scherzen wir noch über die scheinbar aussichtlose Situation am Vormittag, als ein überaus harter Schlag Ulis Rute durchfährt. Die Biegekurve verrät sofort das ist ein richtig guter Fisch. Eine kleine Weile später zeigt er sich dann an der Oberfläche, zwar nicht der erhoffte Kapitale Zander, aber ein ebenbürtiger Gegner, ein kräftiger Dickhecht schraubt sich vor dem Boot aus dem Wasser. Nach 2 harten Fluchten in der Strömung muss er sich dann doch geschlagen geben und Uli kann den prächtigen Esox per Hand landen. Nach dem vermessen und einem kurzem Fotoshooting darf der 102cm Bursche dann auch wieder in sein Element (genau wie alle anderen Fische hier natürlich auch;). Ein echtes Highlight mit dem ich heute Abend gar nicht mehr rechnete. Auf mein Konto gehen heute 4 Zander und ein 41er Barsch, Uli kann mit 9 Zandern und einem 102cm Hecht glänzen. In der Dämmerung gingen fast alle Fische auf den fluogelbenen Slottershad.

3. Tag: Da wir ja jetzt wissen das Morgens sowieso Totentanz herrscht, fahren wir heute bewusst ein wenig später los. Und es war wie erwartet, das selbe Spiel wie gestern, die Zander sind wie vom Erdboden verschluckt. Uli gönnt sich erstmal eine Stulle während ich die Buhne großräumig abwerfe- aber Nichts. Da kommt`s Stulle aufgegessen- ersten Wurf gemacht, da fängt der Mann doch tatsächlich direkt einen Zander…“blauweiße Sandra am leichten Bleikopf“ grinst er mich an- ich schmunzele und beschließe auch mal ne Brotzeit zu machen. Als danach ein kräftiger „Rumms“ durch meinen Stock fährt denke ich kurz an die vielversprechende „Brotzeit-Taktik“, doch verwerfe diese recht schnell als ich merke das der Widerstand sich doch recht seltsam anfühlt. Hab ich es mir doch gedacht… eine gut 3 pfündige Brasse hat sich an meinem Köder aufgehangen. Beim nächsten Mal kann Petrus ruhig etwas gnädiger zu mir sein finde ich. Uli fängt zwar noch einen Zander, trotzdem beschließen wir dann gegen Mittag die Segel zu streichen und Richtung Heimat aufzubrechen. Bei zwei vollen Tagen angeln haben wir es zusammen auf 31 Fische gebracht, was für diese Zeit wohl recht ordentlich sein dürfte. Die Köder der Tour waren in jedem Fall die 11cm langen Slottershads in chatreuse-glitter schwarzer Rücken und der fluogelbe mit dem hellgrünen Rücken. Andere Köder die Fische brachten: Slottershad 11cm in Pink, Sandra in blau-weiß und flach angebotene Wobbler wie der Berkeley Frenzy im Barschdekor.

An dieser Stelle noch mal, Uli Danke für die Einladung zu der Tour, mir hat es großen Spaß gemacht und zudem fand ich es sehr lehrreich. Beim nächsten Mal bin ich gerne wieder dabei.