Der Möhnesee, ein Anglerparadies! |
Geschrieben von: Uli Beyer |
Als Angeltermin wurde der goldene Oktober verabredet, ein ganzes Wochenende wollten wir Hechte jagen. Ich versuchte selbstverständlich, mich etwas vorzubereiten . Vorher testete ich einige Male kurz, welche Wobbler gut fingen. Regelmäßig fing ich schnell einige schöne Hechte bis 90 cm. Auf Michaels Besuch war ich also gut vorbereitet.
Endlich, die Sonne stand schon ziemlich hoch, kam der erste Biß. Nach kurzem Drill landete ich einen 65 cm Hecht. „So groß wie mein Größter“ stellte Michael fest. „Da kommen noch bessere....“ erwiderte ich selbstsicher. Tatsächlich, knappe zehn Minuten später landete ich einen strammen 9 – Pfünder, der sich neben einem Maränenschwarm im Freiwasser aufhielt (das Echolot ist nämlich der wichtigste Helfer für das Auffinden der Maränen und damit der Hechte). „Sooo“, sagte ich „du hast jetzt gesehen, wie das geht, den nächsten Hecht holst du ´raus!“ Michael war gespannt wie ein Flitzebogen, der dicke Hecht hat ihn sehr optimistisch gemacht.
Im folgenden Jahr 1998 ging´s dann früh auf das Wasser. Ich hatte jetzt wiederholt live erlebt, dass es Riesenhechte am Möhnesee gibt und schon im Mai konnte ich meinen ersten 30-pfündigen Hecht am Möhnesee landen. Das prägt... Der Mai ist immer ein sehr hechtreicher Monat und ermutigt durch den tollen Herbstfisch des Vorjahres wollte ich mich endlich einmal "so richtig" dem Möhnesee widmen! Dicht am Ufer bleiben auch die dicken „Mamas“ (Damen über 1 Meter Länge) nach dem Laichgeschäft stehen. Ich habe den Eindruck, daß sie noch das Laichen der Weißfische „mitnehmen“ wollen, bevor sie dann im Juni langsam ins Freiwasser verschwinden. Die richige Fangtiefe ist die alles entscheidende Frage. Dementsprechend muß man nämlich auch seine Köder präsentieren. (Fangtiefentabelle im Anhang). Regelmäßige Riesenhechte und Tagesfänge im Frühjahr jeden Jahres von bis zu 30 Hechten bis Mitte Juni sollten eigentlich jeden Hechtangler überzeugen. Der Möhnesee hat ein gewaltiges Potential an Monsterfischen! Januar Februar März April Mai Juni Juli
6 – 10 Meter: Cisco Cid deep, Manns 25 +, Rapala X-Rap deep, Storm Big Mac, Cisco Cid Super deep diver, Fingerling Hi Catch, Rapala Magnum sinking, Gummifisch + Twister sehr gut über Grund! 8 – 20 Meter: Manns 25 +/30+ , Cisco Cid Super deep diver, Rapala Magnum Sinking, Manns 30 +, Lachslöffel mit Schleppblei kombiniert, Gummifisch (absolut top sind Slottershad S in 15 und 20 cm!!!) + Twister (Riesentwister)mit schweren Bleiköpfen am Grund (ruhig mal 30-60 Gramm probieren!), Zocker + Pilker in 20-70 Gramm Als grobe Richtung für die Farbwahl gilt: Hauptfutterfisch ist die Maräne, die es zu immitieren gilt. Weiß, blau-weiß, silber in allen Varianten ist meist sehr gut. In der Dämmerung und bei reduziertem Lichteinfall sind auch häufig Fluofarben wie Firetiger, Flusskönig usw. sehr zu empfehlen. Häufig scheinen die Möhneseeräuber "chartreuse-glitter" sehr zu lieben. Davon sollte man immer einige dabei haben! Insbesondere im flacheren Wasser bis ca 6 Meter sind häufig auch Barschdekors sehr gut, weil auch der Barschbestand hervorragend ist und diese zeitweise auch gern vom Hecht genommen werden. In den Dämmerungsstunden und bei trübem Wetter lohnt auch immer ein Versuch mit grellen chartreusefarbigen Ködern. Feuergelb und giftgrün fangen häufig äußerst gut! Bei Sonne und klarem Wasser sind „natur“ und „weiß“ immer besser. Im Frühjahr und Frühsommer mögen Hechte auch sehr gern alle orange-Dekors. Fahrplan zum Zander Hechte sind im Möhnesee inzwischen sooo zahlreich, daß sie bei vielen Anglern keine besondere Herausforderung mehr bedeuten. „Nur Hechte“ ist eine gängige Aussage „enttäuschter“ Angler. Zander sind dagegen begehrt wie Gold! Das Wort Zander hat für viele etwas Magisches an sich. Der Angeldruck auf diese Räuber ist dann auch dementsprechend groß. Sehen sie viele Boote dicht beeinander stehen, so können sie getrost annehmen, daß es dort Zander (im Sommer auch Aale) gibt. Twisterspezialisten haben das Reich noch für sich allein, weil die meisten der einheimischen Spezialisten auf die Köderfisch- und Schleppangelei schwören und mit „Gummi“ nicht sonderlich erfolgreich sind. Im Vertrauen kann ich ihnen sagen: „Es funktioniert hervorragend!“ Wichtig ist dabei jedoch, daß der Fisch am Grund steht. Muschelbänke und harter Untergrund (Straßen und Gebäude) sind ein Muß für gute Zanderstellen. Gleich nach der Schonzeit (ab 1.6.) beginnt die Angelei vor dem Wameler Becken oder im flacheren Wasser vor dem Porno-Beach südlich des Mäuseturmes(Achtung: Bis zum 15.6. jeden Jahres ist die Bootsangelei im Wameler Becken verboten!). Dort ist das Wasser relativ flach und schon stärker erwärmt. Der Zander fühlt sich hier besonders wohl und beissen dann auch ziemlich gut dort. Hauptsächlich wird mit Gummiködern, Bomber, Nils Master und RJ- Wobblern geschleppt oder auf den Straßen/im Flußlauf mit Köderfisch geangelt. Ab ca. Juli geht´s dann ins Hauptbecken. Am Überlauf vor dem Stockumer Damm ist eigentlich immer ein guter Fang zu erwarten. Das wissen allerdings auch viele Angler und der Angeldruck ist dort auch entsprechend groß. Beim Twistern sollten sie dort vorsichtig sein, denn unter Wasser gibt´s noch eine Brücke mit „händlerfreundlichem Metallbeschlag“. Hänger ohne Ende sind vorprogrammiert! Achten sie dort auch darauf, daß sie den Mindestabstand von 50 Metern zum Stockumer Damm nicht unterschreiten. Die weiße Boje zeigt das an und es wird sehr regelmäßig kontrolliert, weil´s gefährlich ist. Ich selbst fische sehr gern im Bereich der Körbecker Brücke. Dort kann man auch ohne Boot sehr erfolgreich sein, weil die Vielzahl der Brückenpfeiler und viel Geröll am Bodengrund diese Stelle auch für den Fisch interessant machen. Bis Ende Oktober kann man dort viele Raubfische erwarten. Später zieht der Fisch den Maränen ins tiefere Wasser hinterher. Die alte Mühle, Delecker Brücke (nicht von der Brücke fischen, nur vom Boot!) und der Bereich des Mäuseturms sind dann gute Zanderfangplätze. Monsterbarsche seit einigen Jahren stark im Kommen! Viele und große Hechte wurden schon in den 90er Jahren sehr gut gefangen. Damals waren zwar auch sehr gute Mengen an Barschen möglich, aber erst in den letzten Jahren werden auch auffällig viele sehr kapitale Barsche gefangen! Etliche Angler sind begeistert und haben sich darauf spezialisiert. Mit selbst ist es öfter gelungen, "mit Ansage" Barsche über 40 cm zu fangen. Am besten Tag waren es immerhin 15 Kapitale und auch Fische über 50 cm sind inzwischen öfter gefangen worden. Beobachtet man das Echolot in Barschgebieten, kann man nur ahnen, wie zahlreich die Kapitalen da herumschwimmen, denn beißen tun oft keine oder doch nur wenige. Robin und Benny aus dem Angel-Ussat-Team gehen häufig gezielt den Barschen an die Stacheln. Wenn sie die Fische so richtig am Wickel haben, sind wiederholt Tagesfänge mit über 50 Fischen möglich gewesen. Top - Köder für die Barschangelei sind verschiedene Japanköder-Wobbler wie Illex, Pontoon 21 u.a.. Besonderen Nervenkitzel bieten die Barsche im wärmeren Oberflächenwasser, wo sie häufig sogar auf Top-Water-Baits zahlreich gefangen werden. Popper, Stickbaits usw. sind dann zu empfehlen. Selbst habe ich meine besten Fische auf Slottershads (feste und weiche!) an meistens recht schweren Bleiköpfen überlistet, die bewußt sehr zügig im Stile des Speed-Jiggens präsentiert werden! Der Möhnesee und seine top-Angelstellen! 1. Die Kanzelbrücke im Einlaufbereich (früher bekannt als "Mutti Höcker") 2. Wameler Becken (Schongebiet - Bootsangeln verboten bis Mitte Juni wg. Zanderlaichzeit!) 3. Stockumer Damm (unbedingt Sicherheitsabstand von 50 Metern einhalten! 4. Körbecker Brücke (auch bekannt als "Fussgängerbrücke" (hier darf auch von der Brücke geangelt werden - sehr gut für Angler, die kein Boot besitzen! 5. Schnapsbucht (eine sehr beliebte Uferangelstelle - vom Boot aus erreicht man hier viele interessante Strukturen für die Raubfischangelei!) 6. Straße nach Tuschhof (Geheimtipp für die Herbstangelei - häufig auch im Sommer schon gut!) 7. Delecker Brücke (ganzjährig hoch-interessant für alle Arten von Raubfischen! "Die Barschstelle"...) 8. Der Steinbruch (Achtung! Uferangelei erst ab 1.8. hier erlaubt. Vom Boot aus nicht hinter die weißen Tonnen fahren, da Tauchgebiet!) 9. Der berühmte "Mäuseturm" (auch Linkturm genannt) 10. Die Staumauer 11. Das Hevebecken (ganzjähriges Schongebiet - hinter der Bojenkette ist das befahren und beangeln immer verboten!) Angelkarten gibt es bei Angel-Ussat Möhnesee, Telefon 02924 808201 Angelboote, auch mit E-Motoren erhältlich, sollten bei uns (Angel-Ussat Möhnesee) vorbestellt werden! Bei der Vermittlung von Unterkünften aller Art hilft die Tourismus GmbH Möhnesee im Haus des Gastes, Küerbicker Straße 1, 59519 Möhnesee. Telefon 02924 497 Der Möhnesee hat auch für die ganze Familie tolle Möglichkeiten zu bieten. Wer mehr Infos sucht, kann sehr schön hier fündig werden! Weitere Informationen zum Angeln am Möhnesee gibt es auch auf einer speziellen Anglerseite vom Ruhrverband und direkt beim Ruhrverband! |