Auf der Suche nach „El Broscho“ und den Zandermuttis Print
Written by Benny Leszinski   
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Benny mit ZanderSamstag, Tag 5 – Auf der Suche nach „El Broscho“ und den Zandermuttis

Da wir die letzten Tage ja wirklich viele Fische gefangen haben und unser „Stückzahlhunger“ (keine Angst kein Fisch wurde entnommen!) gestillt ist, wollen wir heute noch mal ein Stück konzentrierter an die besseren Fische ran… Deswegen bleiben heute die leichtesten Finesse-Ruten im Blockhaus und wir fischen heute nur mit Hardbaits auf Schwarzbarsche. Und nehmen unsere Baitjigger M-Ruten mit um noch mal die Zander zu ärgern.

 

Wir fahren zunächst ein paar Steilkanten an (auf die noch Schatten fällt) und versuchen unser Glück auf die Zettis. Wie so oft sind die Flussbarsche zuerst da, leider keine Granaten dabei… Dann können Arne und ich doch noch je einen Zetti landen, leider auch nicht die erhofften besseren… Ab und an gibt es auch noch den ein oder anderen Anfasser, aber es ist fast mühsam (wir sind schon zu sehr verwöhnt worden die letzten Tage) und wir beschließen es jetzt auf die Blackys zu versuchen. Ganz gezielt fischen wir jetzt nur noch die Eingänge der Buchten ab und lassen uns zeitweise auch im absoluten Freiwasser treiben, in der Hoffung auf die ganz fette Mutti. Hier versuche ich es auch mal mit Rubberjigs die eine gefühlte Ewigkeit absinken und weiterhin auch mal mit Cranks um eine große Wasserfläche abzusuchen. Die Free-water-Session ziehen wir etwa eine Stunde lang durch, bis es uns zu bunt wird und wir uns doch wieder auf die Eingänge der Buchten und die entsprechenden Landzungen konzentrieren. Lange dauert es nicht und es rappelt wieder ganz ordentlich auf die Oberflächenköder: Mudsucker 90, Megabass Pop-X und Illex SK-Pop sorgen für spektakuläre Attacken und die Topwatersucht lässt einen nur wirklich schlecht los.

Big Basso - Benny superhappy!Heute beißen die Basses jedoch nicht mehr ganz so entschlossen zu wie gestern und so steigen einige Black Bass mehr aus, als das gestern noch der Fall war. Da die Fische die 35er Marke nicht knacken, entschließe ich mich die kleineren Baits nun in der Kiste zu lassen und konsequent den Illex Bonnie 128 durch zu fischen. Arne ist immer noch begeistert von seinem Megabass Pop-X und andere Köder bekommen nur noch selten eine Chance… Aber warum auch?! Seine Fängigkeit hat er jetzt mehrfach unter Beweis gestellt und die diversen Führungsmöglichkeiten erlauben ein abwechslungsreiches Spiel. Arnonelli und ich philosophieren gerade über diese verdammt geniale Tour als es heftigst in meiner Rute scheppert… direkt schnurrt die Bremse und ein aufregender Drill beginnt… „El Big Basso“ hat sich den großen Illex Bonnie von der Oberfläche gesaugt und versucht Ihn direkt, ziemlich erbost, wieder los zu werden… das sieht nach einem verdammt guten Fisch aus und mein Puls schießt stark nach oben als er sich etwa einen halben Meter aus dem Wasser katapultiert! Eine Flucht macht er noch als ich Ihn schließlich überglücklich per Boga Grip landen kann… Der Freudenschrei hallt über den See und Arne bepisst sich vor Lachen, über meine kleine „Mike-Laconelli-Bass-Master-Classic-03-Parodie“ (auf Video festgehalten und vielleicht auch bald auf youtube zu sehen :D ). Wir mutmaßen, dass das der neue Tour-Rekord sein könnte… neeeiiheein… das gibt`s doch nicht… genau so lang wie die Brosche gestern, genau 41cm. Keine Verbesserung… egal, völlig egal, die wunderschöne Black Bass Lady darf nach einer kurzen Foto-session wieder zurück ins kühle Nass. Ein herrlicher Anblick, so einen tollen Fisch wieder glücklich abtauchen zu sehen. „High Five, mein Freund!“ Schönes Dingen.

Benny mit El BroschoAuf dem Weg zur nächsten Landzunge fällt uns eine wirklich schöne Bucht auf (die gestern noch von einem Highend-Bassboat belegt war), heute ist aber keiner da und wir haben den Abschnitt für uns. Also rein… sofort fällt uns ein riesiger Steinhaufen auf, der eine hervorragende Struktur hat und komplett mit seichtem Wasser umgeben ist. Eine Bilderbuchstelle… denkt sich wahrscheinlich aber auch jeder Kasper, der den Haufen hier sieht und so bekommen wir hier auch keinen Bass-Kontakt, trotz zahlreicher Versuche aus unterschiedlichsten Winkeln…

Eine Traumbucht....
Einige Meter weiter fällt die Kante schön runter und ich mache ein paar Versuche mit der Jig-Rute… gleich beim ersten Wurf hängt ein kleinerer Zander, der zweite bringt einen Fehlbiss und der vierte entpuppt sich erneut als kleiner Zander. Nichts großes, aber hier scheints wohl welche zu geben… Wir wollen jedoch noch einen schönen Bass verhaften und fahren wieder ein Stück raus aus der Bucht. Dabei sehen wir eine weitere Abzweigung der Bucht, die uns zunächst gar nicht aufgefallen ist. Sie zieht sich ziemlich weit rein und sieht ebenfalls sehr, sehr Schwarzbarsch-verdächtig aus. Ganz hinten ist es wieder schön seicht. Am Ufer schönes Cover in Form von mächtigen Wurzeln und in der Mitte schaut sogar noch ein Baum aus dem Wasser. Perfekt! Nach zig Würfen an diesem optisch traumhaften Platz stellen wir fest: „es ist nicht alles Gold was glänzt“, nicht ein Bass hat sich hier blicken lassen, unfassbar. Ich hätte meine Hand dafür ins Feuer gelegt, das hier was geht…

Steilufer mit Fisch!
 Der Schatten der Erlösung! 

Arne hat inzwischen, etwas weiter zum Eingang der Bucht, ein schattiges Plätzchen an einer Steilwand ausgemacht: „Lass uns hier mal 15min Sonnenpause einlegen und was snacken, ich binde uns am Ufer fest“. Tatsächlich ist es hier schwieriger einen schattigen Platz zu finden, als einen, an dem man einen Fisch fangen kann (!). Wäre doch gelacht wenn man hier nicht beides kombinieren könnte… Die Bedingungen sehen gut aus, das Ufer auf der anderen Seite fällt weniger steil ab und die Uferlinie ist sehr abwechslungsreich, Unterwasser sollte es doch nicht viel anders aussehen… Ich mache den ersten Wurf mit einem braunem Slotti S und schaffe es nicht einmal den Grund zu erreichen…

Schöner Zander auf Slottie S Karausche!Snääätsch! Ein kräftiges Tock durchfährt die Baitjigger M und wird mit einem saftigen Anhieb pariert. Arne schaut mich, schokobrötchen-kauend, etwas ungläubig an… „Das gibt´s doch nicht…“ Der ist gar nicht soooo schlecht… stelle ich grinsend fest, ehe ich den 64er Kammschupper per Hand landen kann.

Zufall denke ich noch, als ich bereits beim darauf folgenden Wurf wieder einen Biss bekomme, den ich aber nicht haken kann. Auch Arnonelli, inzwischen die Brotzeit unterbrochen, bekommt auf Anhieb Bisse, aber leider auch viele Hänger und Abrisse. Während er mit anknoten beschäftigt ist kann ich weitere 3 Zander landen, darunter auch ein schöner 67er der unsere bisherige Tour-Bestmarke bestätigt. Braune und goldene Gummis funzen jetzt hier prächtig, Slotti S, Manns Action Shad`s und Sandras bringen die meisten Kontakte. Dann wird es wieder ruhiger und wir cruisen zum „Vertikal-Spot“ von gestern…


 

67er Zetti...Zetti total!Flusskönig + Barschkönig gleich Flussbarsch
Hier hat Arne wieder die Nase vorn und kann die ersten Zettis und Flussbarsche zum Anbiss überreden. Immer wieder lassen wir uns von den flachen Uferkanten ins Tiefe treiben, während die Barsche meist sehr ufernah zu finden sind, halten sich die Zettis doch vermehrt an den tieferen Kanten auf. Der Wind hat nun deutlich aufgefrischt und ich korrigiere die Driften jetzt per Benziner um wenigstens noch ein vernünftiges Werfen für Arne möglich zu machen. Mit der anderen freien Hand fische ich vertikal, wieder mit dem braunen Big Hammer.

Zunächst denke ich an einen Hänger, als mein Gummi irgendwie unten „festgehalten“ wird, doch nach einem obligatorischem Anhieb (lieber einmal zuviel, als einmal zu wenig anschlagen). Bockt es da unten doch ganz beachtlich…

Aufgrund der Tiefe drille ich relativ behutsam um den Fisch nicht zu gefährden. Als sich der Fisch an der Oberfläche zeigt bin ich mir ziemlich sicher das der Fisch über 70cm haben muss… Prüfen konnten wir es allerdings nicht mehr, wenige Zentimeter vor meiner Hand schüttelt sich der Arsch doch noch los… So ein Mist… Da wir kein Echolot dabei haben und es sich schon arg tief angefühlt hat, lassen wir es hier auch gut sein und entscheiden uns wieder deutlich näher am Ufer zu fischen um keinen Fisch zu verangeln… Mit der einsetzenden Dämmerung fischen wir dann wieder druckvollere Köder wie z.B. die normalen Slottershads, da die weicheren Modelle jetzt doch deutlich weniger Kontakte bringen. Insgesamt kommen aber auch weniger Bisse, je näher es auf die Dunkelheit zugeht. Etwas seltsam, verläuft es doch zu Hause auf die Zettis doch oft genau gegenläufig. Diese Erfahrung haben wir aber auch schon an den vorigen Tagen machen können. Mit dem Gedanken daran, dass wir heute die letzte Gelegenheit haben werden noch mal in die Dunkelheit rein zu fischen, bleiben wir, trotz weniger Bisse, noch etwas länger auf dem Wasser. Man will ja schließlich nichts unversucht lassen…

Arne hat noch einmal Uli`s Geheimtipp montiert (reinweiß-grüner Rücken Slottershad) und schmeißt unentwegt in den nahenden Mondschein hinein. „Ruuuuuuummmmss!“ wird die trügerische Stille schlagartig unterbrochen und Arnes Baitjigger anständig durchgebogen. Schon ganz ordentlich was so ein 0,27er Fluo-Carbon aushält… Die Bremse knurrt… der Fisch zieht ein paar Meter, aber Arne gibt den Ton an. Wir sind nicht besonders Ufernah unterwegs und der Fisch macht auch keine Anstalten als das sich das ändern könnte. Nach einem souveränen etwa 4-minütigen Drill können wir den Fisch das erste Mal an der Oberfläche sehen, natürlich ein Wels! Mr. Siluro hat wieder zugeschlagen und kurz darauf kann ich das schleimige Vieh ins Boot hieven. Maßband dran… Arnes neuer Wels-PB… „Congratulations!“. Mit 97cm leider nur ganz knapp am Meter vorbei. Schließlich kann ich Ihn noch überreden den Wels mit „nackten“ Händen anzufassen um ein paar schöne Fotos zu machen, ehe der Schleimbeutel wieder schwimmen darf. „So, jetzt kann man Feierabend machen“ beschließen wir und fahren freudig gestimmt ins Camp zurück.

Grün - weißer Slottershad hat zugeschlagen!

Arne stemmt den Schleimbeutel!

Sonntag, Tag 6 – End of Days

Morgen früh geht es wieder nach Hause und so fahren wir heute Morgen noch einmal ins Büro vom Bavarian Guiding Service um alle organisatorischen Dinge abzuklären. Schließlich muss unser Tackle noch auf dem Postweg zurück… Normalerweise hat das Büro nur bis Mittags geöffnet, aber Markus macht es für uns möglich das wir unsere Kartons mit dem Tackle erst am Abend im Bella-Vista abgeben können und so noch bis zum frühen Abend die Möglichkeit haben fischen zu gehen. Ein hervorragender und nicht selbstverständlicher Service für den wir uns noch mal richtig fett bei euch bedanken wollen!

So sind wir heute etwas später auf dem Wasser, aber total happy, dass wir noch ein bisschen länger fischen können, als wir zunächst dachten.

Da es mit der ganz dicken Über-Milf bis hier hin noch nicht so ganz geklappt hat und wir noch reichlich Sprit im Tank haben, den es zu verfahren gilt. Setzen wir heute noch mal alles auf eine Karte und fahren mit unserem Leihboot weiter denn je. Über eine Stunde lang geht es mit Vollgas nur in eine Richtung, vorbei an unzähligen Bassbuchten und Ecken die wir bis dato auch noch nicht befischt haben, auf der Suche nach einer Ecke in der es vielleicht noch mal klappen könnte mit der erhofften Black Bass Milf. Gegen unsere Erwartung war hier noch etwas mehr los, als weiter unten… Immer war irgendwo in Sichtweite eins der vielen High-End-Bass-Boote mit Raketenantrieb zu sehen, die teilweise in Formel-1 ähnlichen Outfits und Formel-1-ähnlichen Geschwindigkeiten übers Wasser flogen. (wahrscheinlich schon die ersten Pros, die für das kommende „Caspe-Bass“ Event trainieren welches in wenigen Wochen stattfindet).

Trotzdem finden wir hier Buchten in denen teils richtig große Schwarzbarschtrupps (teilweise bis zu 20 Fische pro Schwarm) unterwegs sind. „Warum waren wir nicht schon mal eher hier?!“ schauen uns Arne und ich fragend an… na ja, so was hat man eben auf fast jeder Angeltour die man macht… am letzten Tag findest du so einen Spot… so ist das… der berüchtigte letzte Tag eben.

Popper läuft super!Jetzt wird aber nicht mehr gejammert, sondern das Beste draus gemacht, noch sind wir ja da… So, da ist er also… der fette Bass-Trupp, teils ziemlich ordentliche Fische dabei mit 35cm aufwärts, vielleicht sogar auch nen 40er… Der Trupp ist stets in Bewegung und verharrt leider nicht straight an einem Punkt, was das Fischen etwas erschwert. Die Bucht ist überschaubar und so fixieren wir das Boot an einem zentralen Punkt, von welchem wir einerseits einen guten Überblick haben und andererseits die Bassos nicht so schnell vergrämen. Sofort präsentieren wir die fängigen Topwaterlures der letzten Tage und Arne kann recht zügig den ersten Bass landen, einer der kleinsten aus dem Schwarm, aber immer noch knapp 30cm lang. Bereits bei den nächsten Würfen haben die Schwarzbarsche Lunte gerochen und keiner interessiert sich mehr für die Oberflächenköder, stattdessen ziehen sie jetzt eine Etage tiefer ihre Bahnen. Das Wasser ist hier äußerst klar und wir können den Schwarm auf 2,5m immer noch gut ausmachen. Fix montiere ich einen Illex Squirrel DD 67 in Ayu und twitche ihn sehr hart, aber mit ultra langen Pausen am Schwarm vorbei. Ich sehe wie sich ein besserer Bass für den kleinen Twitchbait interessiert, aber schließlich ein kleinerer aus dem Schwarm hervor schießt und mit Highspeed voll einschlägt, ehe ich den Bait weg ziehen kann… „Damn… warum ausgerechnet du?!“ Der Trupp verzieht sich wieder, aber ein weiterer kleinerer Trupp kommt erneut in Wurfweite. Arne kann sich auch noch 2 Fische auf einen Illex Squirrel 76 in Ablette weg picken, ehe auch dieser Schwarm sich auflöst. In der einen Ecke der Bucht können wir ein paar verdächtige Äste erkennen die aus dem Wasser schauen, nachdem wir das Boot ein Stück näher dran bringen, erkenne ich wie zwei schöne Basses ganz nah am Gehölz unter einem Felsvorsprung stehen… „Ha, jetzt ist sie da, die Chance wo sich mein pitching-training auszahlen könnte…“ Ich ziehe mir schnell einen Trigger-X-Krebs auf den 4/0er Gamakatsu Offset-Haken und gleich mit dem ersten Versuch komme ich bis auf wenige Zentimeter heran an Unterstand – keine Reaktion bei den Schwarzbarschen. Der zweite Wurf geht voll in die Kapaten, ehe beim dritten Pitch-Versuch der Köder mustergültig mehrere Male über die Oberfläche schlittert und dann mit einer schönen Reflex-attacke von einem der beiden Basses entgegen genommen wird. Trotz japan Hook-Set-Karate-Anhieb gelingt es dem Bass den Krebs noch vorzeitig auszuspucken, das Schwein… Bis dahin sah es aus wie in einem der vielen Japan-Videos… nur in den Videos hing die Brosche dann auch immer…Naja… Einmal gelingt es mir noch das sich ein Black Bass für den gepitchten Krebs interessiert, aber eine richtige Attacke bekomme ich darauf leider nicht mehr. Arne hat in der Zwischenzeit noch einen Bass auf Popper vom Gehölz weg geholt, dann haben sich die Schwarzbarsche aber endgültig verstreut. Arnonelli montiert noch einmal einen Trigger-X-No-Action-Shad im perlmuttweiß am leichten Bleikopf, er vermutete die Fische etwas tiefer, ein kleiner Zander bleibt noch bei Ihm hängen. Die Basses sind aber weg.

Flussbarsch auf Rapala X-Rap!Ganz in der Nähe ist auch die Steilwand an der wir mit Stefan die Tage reichlich Barsche hatten, mal sehen ob das heute auch klappt… die Drift gerade erst begonnen… hagelt es bereits Barsche… Arne pflückt sich die ersten Exemplare auf einen X-Rap von Rapala weg… jeder Wurf ein Treffer, alles Fische um die 30cm. Auch mein Squad Minnow 95, in Bone, verfehlt sein Ziel nicht und wird vehement attackiert. Ich versuche es anschließend mit einem größeren Mag Squad 115 um vielleicht noch einen größeren Flussbarsch ans Band zu bekommen, damit wird es allerdings nichts. Auch Gummis funktionieren: goldene Twister und Sandras bringen ebenfalls Barsche nach oben, wobei die Wobbler noch einiges effektiver sind. Innerhalb von 30min können wir sicherlich 25 Barsche landen, dann ebbt es plötzlich drastisch ab. Wir treiben etwas weiter und Arne wühlt in seiner Kiste nach einem fängigen Köder…

Auch immer wieder schöne Schwarzbarsche - hier auf Wally D.Ich mache mich über seine kleine Ansammlung an Cotton Cordell-Wobblern lustig, zu denen ich überhaupt keinen Draht habe und drücke Ihm ein paar Sprüche diesbezüglich… Das findet der Arne gar nicht lustig und montiert sofort einen seiner kleinen Schätzchen (auf die er bis dato nie einen Fisch fing). Und natürlich kam es so, wie es kommen musste… die Barsche drehten durch und er fing prompt ein paar schöne Gestreifte damit und stichelte kräftig zurück. Der Höhepunkt kommt aber noch… an der sonst sehr monotonen Steilwand kommt nach ca. hundert Metern eine ganz winzige Wölbung. Arne wirft seinen Cotton Cordell kurz vor die Steine und noch ehe er beginnt den Köder einzukurbeln, kommt ein richtig ordentlicher Black Bass hoch und schlürft sich diesen hässlichen Wobbler (im „deadsticking-Modus“) doch tatsächlich rein, „unbelievable!“. Der Basso macht ordentlich Druck auf die kurze Distanz und springt zweimal hoch aus dem Wasser und schüttelt sich kräftig um das blöde Ding doch noch loszuwerden. Wir sind uns sicher… das ist Arnes Größter… nach einem harten Drill kann er den Moppel per Bass Grip landen. Ein richtig korpulenter Fisch und mit 34cm Arnes PB auf dieser Tour.


 

Cotton Cordell mögen die dicken Moppel! Der Wally Diver hat´s gemacht...Bild 59 – da freut sich der Arne

„Oh mein Gott… auf den Cordell.“ Stelle ich entsetzt fest, Arne grinst sich einen zusammen und wir fangen anschließend noch je einen Bass in dieser Mikro-Bucht. Arne mit dem Cotton im Barschdekor und ich einen auf den Illex Soul Shad in HL Wakasagi. Dann geht erstmal nix mehr.

Selbst lackierter Fingerling hat´s gebracht!Arne, der Verführer... Ich krame meine Videokamera heraus und sehe das wir bis jetzt gerade einmal 30min Material in über 5 Tagen gefilmt haben, obwohl die Kamera jeden Tag dabei war… „mmmh, das hätte auch durchaus mehr sein können…“ . Traurig, aber wahr. Aber da wir beide spitz wie Lumpi auf`s angeln waren… ist es echt schwierig gewesen in einer Beißphase mal die Peitsche gegen die Kamera zu tauschen… Um wenigstens noch die Kassette voll zu bekommen entscheiden wir uns 15min zu schleppen und die Kamera dabei laufen zu lassen… Alle 50m hing ein Fisch: Zander, Flussbarsch, Schwarzbarsch. Das Trio war nach 10min filmen schon im Kasten.

Und die ein oder andere Parodie („hast du den Barsch gesehen?! Das war SO ein Barsch…“ „ja, der Frenzy, der is es aber auch..“ ) wurde auch noch dabei gekickt, wir haben uns köstlich amüsiert…

Danach fahren wir die weite Strecke Richtung Steganlage wieder zurück, ehe wir es in einer guten Bucht erneut auf Bass versuchen. Ich überlasse Arne die jungfräuliche Stelle und mache stattdessen die letzten 5min der Kassette voll…

Das lohnte sich auch mal. Ich habe das Glück und bekomme eine kurze, aber sehr krasse Oberflächenjagd der Schwarzbarsche auf den Film, Arnes Popper ploppt in die Hetzjagd rein und wird vehement von der Oberfläche genommen. Dann sieht man auf dem Film, was wir zig mal dort selbst erlebt haben: der Bass springt komplett aus dem Wasser und befreit sich noch im Flug vom Köder, der der Kamera entgegenfliegt. Eine hübsche Szene zum Abschluss.

Supi-Arne, supi-Barsch!Der Barschkönig happy!Black Bass auf Illex Clyde Mudsucker!

Geniales Revier - überall Fisch und Bald isser Benny Basskönig!Illex Squirrel 76 Ablette hat auch abgeräumt!

Monster - Fette Futterluke!Bennys Vertikalzander - ging auch!Zur Abwechslung mal ´nen Gufi...
Eine Traumtour geht zu Ende… wir hatten leider keinen Fish-Counter dabei und haben teilweise die Zahlen aus den Augen verloren, jedoch sind wir sicher das wir, in den knapp 6 Tagen, mehr als 250 Fische fangen konnten. Zander bis 67cm, Flussbarsche bis 45cm und Schwarzbarsche bis 41cm, in je etwa ähnlichen Stückzahlen und 2 gelandete Welse bis 97cm (als Beifang).

Der erhoffte super-kapitale Ausnahme-Fisch war leider nicht dabei und trotzdem reisen wir überglücklich wieder zurück in die Heimat. Ich bin sicher, keiner von uns Beiden wird diese Tour jemals vergessen. Hier findet man wirklich noch einen Fischreichtum den ich, in heutiger Zeit, für kaum noch möglich gehalten habe. Auch die Befürchtungen, dass wir nur mit Lauben am Drachkovitch hier unsere Fische fangen müssten, bestätigten sich nicht. Ganz im Gegenteil, wir haben mit anderen Gästen gesprochen die nur lebende Lauben einsetzten und diese fingen teilweise nur 10-20% von dem was wir täglich hatten (das mag aber sicher auch nicht nur am Köder gelegen haben, sondern auch mit der Tatsache zusammen hängen, dass die Leute, trotz Boot auch sehr stationär blieben) . Wir wurden nur ungläubig angesehen, als wir von unseren Stückzahlen berichteten, Bilder haben dann aber auch die Ungläubigen überzeugt: Kunstköder funktionieren, teilweise auch noch besser als echte Fischchen…

Zum Schluss möchten Arne und Ich uns noch bei allen Leuten bedanken, die uns in jeglicher Form bei dieser Tour unterstützt haben. In erster Linie natürlich ein ganz dickes Dankeschön an Uli, der uns, diese Tour erst möglich gemacht hat. Schon im letzten Jahr schenkte er uns diesen unfassbaren Trip und ist somit verantwortlich für zahllose schlaflose Nächte, die er uns bis zur Tour damit bereitete ;) DANKE noch mal dafür!

Weiterhin ein ganz fettes DANKE an den Bavarian Guiding Service! Vor allem an Peter Ölschläger, der sich organisatorisch super für uns eingesetzt hat und die Lizenzen und Co. schnell parat hatte. An Markus Stegherr für die tollen Infos, den fetten Kanister mit kostenlosem Sprit und die klasse Bootseinweisung. An Stefan für den tollen Tag mit Ihm beim Guiding und an die Köchin des Bella-Vista (sorry den Namen habe ich nicht mehr drauf), für den unkomplizierten Service was unsere Tackle-Pakete anging... Euer Team ist echt klasse, weiter so!

Danke auch an Andi, aus unserem Forum, der immer für einen Tipp zu haben war. Danke an Udo, für unseren Shuttle-Service zum Flughafen. Und Danke an meine geduldige Freundin, Jenny, die leider zu Hause arbeiten musste, während ich in Spanien Muttis ärgern durfte.

Danke auch an alle anderen Leute die mich/uns in irgendeiner Form bei dieser Tour unterstützt haben und die ich bis hier hin nicht aufgezählt habe.

DANKE an Euch!

Euer Benjamin-Barschkönig (Benjamin Leszinski)

PS: Für 2012 ist wieder eine tolle Tour geplant! Diese Tour wird von Uli Beyer und den Guides vom BGS betreut. Zielfische sind vor allem Zander, kapitale Flussbarsche und hoffentlich auch noch dicke Welse. Als Termin haben wir den 10.-17. November angesetzt. Die Anreise kann mit eigenem Auto oder einem günstigen Flug erfolgen (gute Erfahrungen haben wir mit Air Berlin nach Barcelona, von dort aus geht´s dann mit einem Leihwagen weiter nach Mequinenza). Die Kosten vor Ort für Unterkunft, Guiding, Lizenzen + Boot betragen 895,- Euro. Wer Lust hat, meldet sich bitte beim Bavarian Guiding Service UND bei uns, denn die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Erwünscht sind immer 2 Personen als ein Team, das gemeinsam wohnt und geguidet wird!