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Heiße Strände und die etwas anderen Monster - Urlaub mit Salmo Slider, Fatso, Worrier & Co... - 2 Drucken E-Mail
Geschrieben von: Bertus Rozemeijer   


Wie ich schon erzählt habe, hat Cabo verschiedene Gesichter! Sand, viel Sand und manchmal Unterbrechungen mit zerklüfteten Felsen und Steinfeldern, die sich teils 10 bis 20 Meter und manchmal mehr, auftürmen. Am Strand haben Sie die Möglichkeit, einen Blue Travelly zu fangen, wie Jack ihn zeigt. Horse eyes und Rooster Fische gibt´s auch dort. Glückliche Angler erwischen auch mal einen Yellow tail, Dorado oder Snook. Außerdem gibt´s dort auch Sierra Makrelen, „Lady Fisch“ und riesige Hornhechte. Auf den Felsen ist der interessanteste Fisch der Kuba-Snapper, aber auch viele andere, kleinere Raubfische sind dort zu fangen. Der Fang aller Fische dort bedarf harter Arbeit aber mit Sicherheit erwischen Sie die, wenn Sie wollen. Und oft gibt´s sogar viel mehr Fische, als Sie vielleicht erwarten! Ich hatte eine Kiste Salmo-Wobbler eingepackt, als wir Stephen besuchten. Wir hatten zunächst Stephens „pencil poppers” im Einsatz, große und schwere Eigenbauköder, die ähnlich unseren kleinen Poppern funktionieren – aber eben im Monsterformat. Meine Salmo-Kunstköder befand Stephen viel zu langsam für little Big Game Fische wie die in Mexiko. Aber ich wollte sie nicht umsonst mitgebracht haben und gab ihnen eine Chance. Stellen Sie sich vor, Sie fangen einen Rooster-Fisch auf einen Salmo-Slider… Da stand ich nun am heißen Strand, eine Monsterrute in der Hand und einen montierten Slider an einem 2 Meter langen Vorfach davor... Oh ja, das braucht man auch! Die Hauptschnur war eine 20 kg starke Dyneema-Schnur. Am Ende gab´s einen superstarken Seewirbel mit Karabiner und anschließend ein 80-Pfund Monofil-Vorfach. Wofür? Die Monsterräuber haben knochenharte Schwänze! Wenn sie nach einem Biss wie gestört abziehen, wird der Winkel zwischen Angler und Fisch immer kleiner und die Wahrscheinlichkeit, dass der Fisch die Schnur mit dem Schwanz sprengt, nimmt rapide zu! Benutzt man geflochtene Angelschnur allein, wird der flüchtende Fisch die Schnur ziemlich sicher mit seinen Schwanzschlägen sprengen. Lange Vorfächer – immer lästig beim Werfen – sind ein absolutes Monster-Muss! Ich fischte Salmo-Slider und wie Sie wissen, dachte ich an eine viel zu kurze Reichweite. Ehrlich gesagt, konnte ich vorher schon nicht immer den Sinn in super-weiten Würfen erkennen, denn manchmal sah man Raubfische auch in der Uferbrandung jagen. Das war begeisternd und wirkte, als würde man in ein riesiges Aquarium sehen! Ich sah Jacks in affenartiger Geschwindigkeit jagen, teils 3-4 Meter hoch und kurz bevor die Wellen sich überschlugen. Das waren klare Argumente, den Köder bis vor die Füße nicht aus den Augen zu lassen. Anstatt wie gewohnt den Köder im Speedtempo einzuholen, fischte ich meine Salmo-Slider recht langsam. Mag sein, dass die meisten Angler Hechte nicht so schnell wie wir dort beangeln, aber der Köder blieb doch ziemlich lange im Wasser. Es dauerte eine Weile, aber dann gab´s den erhofften Biss! Ich hatte kurz vorher einen Monster-Rooster in der letzten Welle jagen sehen und hoffte natürlich dass dies der Fisch sei… Nach einigen harten Schlägen ging der Zirkus los. 100 Meter Schnur waren runter, 200 Meter, 300 Meter und die Rolle kreischte immer noch wie verrückt. Später begann der Fisch dann, parallel zum Strand zu schwimmen. Ich rannte hinterher, als er auf eine große Steinformation zuhielt, die in unseren Strand mündete. Ich eroberte Meter für Meter Schnur zurück und hatte leichte Hoffnung, den Fisch landen zu können. Stephen, der zwischenzeitlich dazugekommen war, schrie mir etwas von „Fisch überholen. „Fisch überholen?” Was verdammte Scheiße meinte der damit??? Dann verstand ich: Ich musste den Fisch nochmals in der Flucht drehen, nochmals auf die Felsen klettern und den Fisch jetzt zu drillen war mächtig Stress. Ich rannte weiter, kletterte weiter und erhöhte den Druck auf den Fisch nochmals. Schließlich drehte das Monster um und folgte mir endlich brav. Nach 45 Minuten Drill spülte eine letzte Welle das Biest endlich ans Ufer. Mein Hals fühlte sich innen an wie Schmirgelpapier und meine Arme brannten wie Feuer. Ich hatte ihn, einen guten Rooster-Fisch, nicht so riesig, aber immerhin knappe 35 Kilo schwer. Nach einigen Fotos durfte er wieder baden gehen. Ich machte einen neuen Wurf und es gab wieder einen Monster-Biss! Oh Junge, nicht schon wieder…

Salmo-Slider, nicht so schnell gefischt stellten sich als wunderbare Köder heraus. Aber was war mit dem Werfen? Es ist schwer zu erklären, denn obwohl ein 10 cm Salmo-Slider nicht schwer ist, ließ er sich traumhaft werfen – besser raketenartig werfen! Ich wollte es genau wissen und maß am Strand nach: 90 Meter Wurfweite waren damit möglich – auch mit dem schweren Gerät! Das war monstermäßig! Es war genug, um auch die dritte Welle vom Strand aus zu erreichen. Zwar nicht weit genug, um die Dorados weiter draußen zu erwischen, selten mit Glück vielleicht mal einen Yellow Tail, aber sicher genug, um die vielen interessanten Raubfische im Nahbereiches des Strandes zu erreichen. Natürlich kann man Salmo-Slider nicht mit einer 4-Meter Brandungsrute jerken. Einfaches Einholen reichte aus, um tolle Bisse zu bekommen. Von den Felsen aus war die Angelei völlig anders. Jetzt kam es nicht mehr so sehr auf Wurfweite an, sondern auf Präzision, trotz der klobigen Surfruten! Felsen im Wasser mussten gezielt angeworfen werden. Direkt am Stein gab’s Kuba-Snapper und andere Monster-Räuber. Hier benutzten wir Salmo Warrior und es gab noch etwas unglaublich Monstermäßiges! Der Biss! Glauben Sie, Sie hatten schon mal einen harten Biss? Vergessen Sie´s und versuchen Sie einmal, einen Räuber hier zu haken und Sie sprechen nie wieder woanders über harte Bisse! Wir fingen einige und der erste Biss kam an meiner Angelrute so hart, dass ich dabei fast kopfüber ins Wasser geflogen wäre. Klar lachen Sie jetzt alle! Aber es war wirklich so. Und JA, den Fisch habe ich verloren. Ich war so erschrocken, dass ich das Drillen vergessen hatte. Wenn man einen “Kuba-Snapper” fangen will, in tosendem Wasser, wo Monsterwellen auf Felsen knallen und das Wasser zu explodieren scheint, muss man nicht nur stehen bleiben können, sondern auch noch sofort ordentlich drillen! Beim nächsten Biss war ich gewarnt und alles klappte besser, weitere tolle Fische folgten. Irgendwann kamen wir auch an die Spitze unseres Strandes mit vielen Steinen. Hier galt es noch einmal, Weitwürfe für Sierra-Makrelen zu machen. Ich weiß, Makrelen kann man auch an der holländischen oder deutschen Nordseeküste fangen, aber wenn sie dort 40 cm haben… Sierra-Makrelen haben locker 1 Meter oder mehr und wenn wir, wie später dann, mit “Light-Tackle” loszogen, ist die Begeisterung groß über einen Monsterdrill! Auch hier war ein Salmo-Wobbler wieder erste Wahl! Diesmal war es der großartige kleine Salmo Fatso. Die 10 cm – Version war genau richtig hier. Jagd auf Rooster-Fische ist harte Arbeit und NEIN, man fängt sie nicht immer. Auch Jacks und Travellys waren nicht immer zuverlässig fangbar, aber die Sierra – Makrelen waren immer da und waren eine willkommene Abwechslung, wenn woanders einmal nichts laufen wollte. Um es auf den Punkt zu bringen: Little Big Game kann auch bedeuten, an einem heißen Strand mit steiniger Struktur in den Tropen ohne Boot zu stehen. Wenn Sie tolle Fische einmal ganz anders und individuell fangen möchten, probieren Sie das aus! Ich suche jetzt nach einem Platz, wo angeln aufregender ist als am Strand von Cabo san Lucas…