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Wenn Zander auf die Tube drücken… - Seite 2 Drucken E-Mail
Geschrieben von: Uli Beyer   

 

Im guten Fachhandel gibt´s gute Auswahl an Spezialtuben und Zubehör!
Sollte Euer Fachhändler keine speziellen Tuben-Bleiköpfe anbieten, sind im Notfall auch herkömmliche Bleiköpfe nutzbar. Meist sind sie aber deutlich schlechter in den Tubenköder einzuführen und zu dick ist auch die Gefahr des Aufschlitzens groß. Am besten sind kleinere Rundkopf-Haken zu verwenden, die sich meistens auch noch mit etwas Gefühl in die Tube eindrücken lassen. Bei der Verwendung von Erie-Köpfen und anderen Jigs, die sich nicht mehr in die Tube einschieben lassen, muss man etwas tricksen, um dem Hohl-Köder genügend Halt auf dem Haken zu geben: Fädelt den Köder einfach wie einen Twister oder Gummifisch auf den Haken und schiebt ein Stückchen Twisterkörper oder Schaumstoff in den Hohlkörper auf dem Haken hinterher. Das hält auch wunderbar und mit einem Stückchen Schaumstoff haben wir noch ein zusätzliches Ass im Spiel: Wer es mag, kann etwas Fischöl oder andere Duftstoffe einspritzen. Dieser Duft verteilt sich dann in einer verführerischen Spur hinter dem Köder. Auch wenn ich eigentlich nicht so sehr viel von Duftstoffen im Köder halte: Beim "Vertikalen" und sehr ruhiger Präsentation im kühlen Wasser kann es manchmal das Quentchen mehr sein, dass dicke Räuber zupacken lässt!

Warum Tuben?

Tuben üben einen unwiderstehlichen Reiz auf viele Raubfische aus!Warum diese Tubenköder besonders fängig sind, vermag ich nicht sicher zu sagen. Ich habe aber natürlich Vermutungen. Bitte glaubt mir: Sie sind superfängig, wenn andere Köder häufig versagen! Meine Vermutung: Tuben sind wunderbare Krebsimitate und haben eine völlig andere Schwimmbewegung als herkömmliche Gummiköder. Wenn ich von einem Angelgewässer weiß, dass viele Flusskrebse darin vorkommen, sind Tuben ein absolutes Muss in meiner Köderkiste! Nebenbei bemerkt sind Gummituben auch sehr günstige Köder (unter 1 Euro ist möglich, obwohl in letzter Zeit auch völlig überteuerte Produkte als "Wunderwaffen" auf dem Markt auftauchen!) und produzieren deutlich weniger Hänger im Holz und Steinpackungen, als das normale Bleikopfjigs tun.
Mit standard-befestigten Bleiköpfen gibt´s auch deutlich weniger Hänger als mit herkömmlichen Jigs
Aufgrund der schlanken, aerodynamischen Form lassen sich diese Köder trotz ihres relativ geringen Gewichtes auch wunderbar weit werfen. Es sind echte Flugwunder im Vergleich zu Twistern und Gummifischen. Probiert das unbedingt einmal aus! Wer den Bogen raus hat, wird mächtig staunen…

Angelmethoden mit Tubenjigs

Die richtige Präsentation des Tuben-Jigs ist wichtig!Tubenjigs lassen sich sehr vielfältig einsetzen. Sowohl vom Ufer aus, als auch vom Boot kann man Tuben geworfen präsentieren. Der große Unterschied zu sogenannten „Action-Ködern“ mit Eigenbewegung liegt allerdings darin, dass man diesen Köder besonders verführerisch animieren muss. Habt Ihr  schon einmal ein kleines Krebschen durch das Wasser hüpfen sehen? Genau so soll auch Eure Tube durch das Wasser schwimmen bzw. besser krabbeln und hüpfen. Praktisch heißt das: Die Angelrute wird mit kleinen und kleinsten Wipp- und Zupfbewegungen aus der 9 Uhr-Position aufwärts bewegt. 2-3 Hüpfer lassen unseren Köder bis maximal 0,3-0,5 Meter hoch ins Freiwasser hüpfen, bevor der dann wieder bis zum Bodengrund absinkt. Auch die Absinkphase ist wichtig. Hier gibt es einen wichtigen Unterschied zu den normalen Gummiködern: Sowohl lose als auch straffe Schnur können sehr erfolgreich sein. Man kann sagen, dass bei sehr leichten Bleiköpfen die straffe Schnur weniger wichtig ist als bei schwereren Kombinationen aus Gummi + Blei. Bitte probiert immer beides aus, denn die Fische reagieren je nach Tagesform unterschiedlich! An strammer Schnur sinkt der Köder stärker verzögert und schräg zum Boden. Er schwebt sozusagen zurück. Aber in panischer Flucht schießt so ein Krebschen auch einmal schnell zum Boden, um aus dem Gefahrenbereich im Freiwasser zu entkommen und Deckung in den Steinen zu finden. Das macht die Räuber natürlich besonders aggressiv, denn sie wissen, dass die Beute schnell entkommen kann!  Manchmal lieben es die Zander, wenn die Tube zügiger an loser Schnur sogar mit etwas mehr Blei zum Boden segelt. An freier Leine schwimmt der Köder gern auch einmal zur Seite weg und scheinbar ist es manchmal genau diese „Flucht“, die knallharte Bisse produziert!

Tolle Vertikalköder

altAuch für Freunde der Vertikalangelei sind Tubengummis  ein ausgezeichneter Köder. Shads mit Fransenschwänzen sind dabei ja schon fast Standardprogramm, aber auch die sehr einfach gehaltenen Tubenjigs sind echt Klasse. Hier lassen sich dann für tieferes Wasser ausnahmsweise auch einmal schwere Bleiköpfe verwenden. Anders als beim Wurfangeln sollte der Köder hier aber unbedingt bodennah gehalten werden und nur winzige Hüpfer machen. Häufig reicht einfaches Halten in Verbindung mit der minimalen Bewegung des Bootes im Wellenschlag. Probiert das ruhig einmal im klaren Flachwasser aus. Ihr werdet staunen, wie „lebendig“ diese scheinbar unbeweglichen Köder daherkommen.