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Material entscheidet! Jighaken auswählen leicht gemacht... Print E-mail
Written by Uli Beyer   
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Gummiköder und Jighaken gehören zusammenWer mit Gummiködern angelt, braucht fast immer auch einen Jighaken! Deshalb gehören Jighaken zu den meistgekauften Angelhaken in Deutschland! War die Auswahl früher sehr eng begrenzt, bietet sich heute ein riesiges Angebot an verschiedensten Hakenmodellen, doch keiner blickt durch diesen Dschungel mehr richtig durch. Ich möchte beim Durchblick etwas helfen.

 

Die Ansprüche der Angler sind sehr vielfältig, da auch die Angelbedingungen sehr unterschiedlich sind. Deshalb möchte ich die wichtigsten Komponenten und Einsatzfaktoren nacheinander beschreiben. Jeder kann dann für sich eine Art Nutzwertanalyse am Ende für sich durchführen und „seinen“ Haken leichter finden!




Die Hakenform

Barbarian Jighaken von VMCDer meistverkaufte Jighakenform bei uns ist die der Barbarian Haken von VMC. Ziemlich ungewohnt für „Nicht-Gummiangler“ ist diese „eckige“ Hakenform, die international auch gern „European Style Jighook“ genannt wird und auch in Billigvarianten aus China inzwischen auf unserem Markt Einzug gehalten hat. Der "Knick" im Bogen sieht zwar komisch aus, hat aber wichtige Funktionen:

1. Gummiköder sollen damit besser festgehalten und ein Abrutschen des Köders beim Auswurf verhindern. Wenn der Köder auf dem Haken verrutscht, ist seine Fängigkeit meist stark reduziert! Deshalb sollte der Knick auch möglichst in der Austrittsöffnung des Gummiköders liegen!

2. Der Knick unten im Bogen bestimmt auch, wo die Haltekräfte im Drill eines Fisches angreifen und damit auch die Aufbiegekräfte auf die Hakenspitze. Je dichter der Knick am Hakenschenkel liegt, desto geringer ist das Drehmoment, das einen Haken aufbiegen lässt!

Dies ist kein Qualitätshaken, sondern Mist aus China!Die Idee mit dem Knick gab es übrigens erstmalig bei Profi-Blinker, deren Knick im Haken in der Bogenmitte liegt, wohingegen der Barbarian-Haken den Knick dichter am Schenkel hat (um weniger Aufbiegekräfte aufkommen zu lassen). Ansonsten sind die Haken qualitativ gleich.

 

 

Der runde VMC 9147Neben den eckigen Haken gibt es auch heute noch die ursprüngliche, runde Form, ähnlich einem Aberdeen Haken. Früher war für mich der gängigste Haken der VMC 9147 (einfache, runde Form). Tatsächlich war es manchmal lästig, dass die Köder leichter rutschten. Angebissene Köder hingen häufiger auf „halb acht“ im Hakenbogen. Dafür waren jedoch die Stichverletzungen der Haken im Fisch kleiner und der Haken rutschte durch die Rundung von der Spitze bis in den Bogen sehr leicht „durch“.

 

 

 

Sichel-Jighaken von DreamtackleEin toller Kompromiss beider Haken ist der neuere Sichelhaken von Dreamtackle. Er hat den „Halteknick“ des Barbarian-Hakens und den runden Bogen des ursprünglichen Jighakens vereint, so dass einerseits die Gummiköder mit einem Hakenknick besser gehalten werden und im Drill ein Aufbiegen verhindert wird, andererseits aber die Hakenspitze deutlich leichter ins Fischmaul eindringen kann.

 

 

Die Hakenspitze

Gute und schlechte SpitzenIn den letzten Jahren wurde sehr viel über Hakenspitzen geredet und einige Hersteller betonten, dass besonders lange Hakenspitze vorteilhaft wären. Bis zu einem gewissen Punkt ist das richtig, denn ein besonders spitzer Winkel zwischen den Aussenkanten der Spitze bedeutet auch eine hohe Schärfe, sofern die Hakenspitze auch gerade bleibt! Genau das ist aber ein Problem, denn Jighaken werden bodennah präsentiert und brauchen auch eine gewisse Stabilität, wenn sie in harte (Hecht- oder Zander-) Mäuler eindringen sollen. Wird der Winkel zu spitz und die Hakenspitze zu lang, so wird sie instabil und auch bei kleinen Beanspruchungen verbiegt oder noch schlimmer, bricht die Hakenspitze ab! Hier gibt es große Unterschiede bei den Haken am Markt. Beim Kauf „gefühlt“ sind etliche Haken ordentlich scharf, aber im Einsatzfalle erweisen sich einige nur als eingeschränkt tauglich! Unter harten Einsatzbedingungen bei Hängern usw. sollten Hakenspitzen eher verbiegen und das kann auch bei hochwertigen Haken passieren! Bitte solche „stumpfen“ Hakenspitzen nicht sofort nachschleifen, sondern erst durch Fühlen feststellen, ob nicht vielleicht die Hakenspitze nur krumm ist.

 

Mit der Klemme Hakenspitze richten

Man kann sie problemlos mit einer Arterienklemme oder Flachzange glätten, indem man vom Widerhaken aus die leicht zusammen gedrückte Zange über die Hakenspitze zieht. Mit etwas Übung klappt das wunderbar und stellt die alte Schärfe wieder her! Bei schlechten Haken bricht die Spitze sofort ab und ein Nachschleifen bringt nie die Ursprungsschärfe zurück. Da Jighaken sehr stark durch Hänger und teilweise auch gehakte Fische beansprucht werden, spielt die sogenannte „Standfestigkeit“ (Die Dauer, die ein Haken ausreichend scharf bleibt!) eine sehr große Rolle. Hier sollte jeder Angler seine eigenen Erfahrungen sammeln, da diese durch verschiedene Untergründe im Angelrevier sehr unterschiedlich ausfallen können. Bitte aber nie nachlässig werden, wenn es um das Überprüfen und Beurteilen der Hakenschärfe geht! Bei Hakenspitzen bin ich pingelig, ich wechsle den Haken dann immer aus, wenn es Zweifel gibt und sofern ich keinen Mangel an Ersatz habe…