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Tailbaits, ultimative Hechtköder Print E-mail
Written by Uli Beyer   
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Geniale Hechtköder sind TailbaitsPünktlich zum Saisonstart im Mai starten immer wieder Heerscharen von Anglern ans Wasser. Für mich ist es dann immer wieder erstaunlich, wie extrem schnell die Hechte sich die meisten Köder „satt gesehen“ haben und die Kreativität des Anglers gefordert wird. Viel gefischte Köder sind schnellstens out bei Esox und Co.. In den letzten Jahren habe ich auf der Suche nach echten Neuheiten eine große Liebe hinzu gewonnen, denn es war wohl eine glückliche Fügung, dass ich seitens eines Partners gebeten wurde, einmal bestimmte, neue Köder auszuprobieren. Sogenannte Tailbaits sind seit einigen Jahren regelrechte Abräumer beim Fang von kapitalen Hechten, aber auch Zander, Barsch + Co. haben eine Schwäche für diese neuartigen Jerk- und Twitchbaits. Angler, die sich weniger mit diesem Köder beschäftigt haben, mögen diese Hardbaits mit Gummischwanz als Firlefanz abtun. „Da haben sie einem Wobbler oder Jerkbait halt mal ein Schwänzchen angehängt.“

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Das stimmt, aber einige Hersteller haben die extreme Fängigkeit früh erkannt und entwickeln bereits die 2. Generation dieser Top-Köder. Die meisten sind Hardbaits, die sich ähnlich einem herkömmlichen Jerkbait bzw. Wobbler bewegen.

Tailbaits gibt´s reichhaltig am Markt

Das Hinterteil bildet dabei ein ganz besonderes Etwas! Weich, damit vorsichtig prüfende Räuber nicht gleich Verdacht schöpfen und äußerst wacklig, um auch in den langsamen Bewegungsmomenten noch ein Minimum an Bewegung auszusenden. Das scheint ein echter Knüller zu sein, denn für mich war es DIE Entdeckung 2014. Gleich in 3 verschiedenen Gewässern konnte ich auf diese Köder tolle Meterhechte überlisten, als so ziemlich alle anderen Köder versagten und natürlich gehören diese Köder jetzt immer in mein festes Saisonstart-Sortiment!

Ein Eigentlich hat es ja schon immer Angler gegeben, die ihre Erfolgsköder mit weichen Gummischwänzen erfolgreicher gestaltet haben. Dennoch stellt diese neue Köderfamilie etwas Besonderes dar, denn der harte Körper und der Gummischwanz sind bei vielen Anbietern optimal aufeinander abgestimmt, so dass zwischen Hardbait und Softtail eine homogene Einheit entsteht, die einen sehr aufreizender Lauf des Köders ermöglicht. Der Vorteil dieser Köder liegt darin begründet, dass sie sehr langsam bezupft werden können. Ich habe inzwischen sehr viele Köder getestet und deutliche Unterschiede feststellen können. Durch meine Begeisterung für diese Köderart haben mir auch einige Hersteller frühzeitig ihre Neuentwicklungen als Prototypen zum Testen zur Verfügung gestellt. Die meisten Köder sind exzellent gestaltet und äußerst einfach zu präsentieren. Anders als bei vielen herkömmlichen Jerkbaits kann auch eine normale Spinnrute eingesetzt werden und schon bei leichtem Jerken oder Twitchen ist ein aggressiver Biss sehr oft die Konsequenz…

Zander auf tailbait

Ich gebe gern zu, dass ich zunächst diese Köder auch nicht sonderlich ernst genommen habe, weil es schon immer irgendwelche Köder mit Gummischwänzen gab. Meist waren die Köderkomponenten aus Hardbait vorn und Gummischwanz hinten aber nicht ordentlich aufeinander abgestimmt. Ein lieblos montierter Twisterschwanz behindert den Lauf eher, als dass er die Fängigkeit des harten Teils stark erhöht. Wenn die Kombination aber passt, erhält man einen exzellenten Jerkbait zum Saisonstart!

Zufallstreffer? Auch Zander mögen Tailbaits...

Es war eine Lieferung von Abu-Svartzonker-Musterködern „mit der Bitte zum Ausprobieren“, die mich tief in diese Materie einstiegen ließ. Es fiel leicht, nachdem ich wiederholt mit diesen Ködern deutlich erfolgreicher fischte, als mit anderen Ködern und als andere Angler mit mir. Als dann auch noch zu meiner großen Überraschung sehr regelmäßig recht kapitale Zander meine Tailbaits attackierten, war mein Vertrauen in diese Köderkonstruktionen vollkommen und neuerdings möchte ich keine Angeltour im Frühjahr mehr ohne diese Wunderköder antreten!

Der „Trend Tailbaits“ kommt aus Skandinavien, wo seit Jahren mit diesen Ködern experimentiert wird. Über die eigentliche Konstruktion eines Jerkbaits mit Gummischwanz hinaus entstehen neuerdings auch „Hybrid-Köder“, die jedoch mit viel Eigenbewegung keine Gleiteigenschaften wie eigentliche Jerkbaits haben. Hier gibt es sicherlich noch einiges zu experimentieren. Auch die meisten mir verfügbaren und getesteten Köder kamen aus Schweden bzw. wurden dort entwickelt. Ein Köder für die neue Saison ist sogar „Made in Germany“…

Meine Favoriten bei den Tailbaits

4 Top-Köder möchte ich Euch für den nahenden Saisonstart oder eine bevorstehende Schwedenreise besonders empfehlen (und natürlich auch das ganze Jahr dort, wo Raubfische flach zu erwarten sind!):

1. Abu Svartzonker McMy Tail Slow Sink (Körperlänge 10 cm, Gesamtlänge 22 cm, 47 Gramm)

Diese Dame mochte den kleinen McMy Slow Sink...Der kleine slow-sink McMy - geniale Einstiegsvariante

Der kleine McMy ist eine echte Wunderwaffe für alle Räuber, die es bei uns gibt. Klein, wendig, sehr langsam sinkend und bestens zu werfen, kann man diesen Köder extrem langsam zupfen und so in ca. 0,3-1 Meter Wassertiefe sehr verführerisch präsentieren. Dieser Köder ist ein Paradebeispiel für einfachstes Handling und dennoch erfolgreiche Präsentation in schwierigen Bedingungen. Ich würde allen Anglern, die erstmals mit Tailbaits experimentieren möchten, einen solchen Köder ans Herz legen! Er gelangt sicherlich schnell in die enge Auswahl Ihrer Favoriten – versprochen!Ihr könnt für die Präsentation auch normales Spinngerät mit Stationärrolle benutzen (ich fische hierfür sehr gern die Greys Prowla  Specialist II Lure 9' 20-50g oder 40-80g, 2.74 m lang), was den Einstieg in diese Angelei deutlich vereinfacht. Ein langsames Zupfen mit 1-2 Sekunden Pause haben sich bei mir bestens bewährt.

Lange Spinnruten sind für die McMys kein Problem! Dicker Hecht auf McMy - Schwein gehabt!

Bei langsamem Zug entsteht eine weiche S-Kurve – auch diese fängt zeitweise sehr gut. Es ist mein absoluter Favorit dicht unter der Oberfläche und über hoch gewachsenen Krautfeldern!  Als Vorfach solltet Ihr ein dünnes Titan-Vorfach (ca. 30 lbs) oder mäßig dickes Stahlvorfach (ca. 10-12 kg) auswählen. Die Angelhaken sind recht klein und neigen dazu, nach einigen Fischen stumpf zu werden. Ich würde diese gegen stabile, aber superscharfe Drilling mit gleichem Gewicht austauschen (ich benutze 41er Owner in passender Größe).