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Tanz in den Mai Print E-mail
Written by Uli Beyer   
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Der Tanz beginnt!Jedes Jahr am 1. Mai ist es wieder soweit. Alle Hechtangler in Nordrhein-Westfalen, in Mecklenburg-Vorpommern mit den genialen Boddengewässern und vielen anderen Bundesländern geht die "Sehnsucht Hecht" wieder los. Jedes Jahr wieder schreiben mir endlos viele Freunde, Kunden und auch fremde Angler und fragen nach (Hecht-)Rat. Deshalb versuche ich hier einmal, die neuesten Strategien und Köder zu präsentieren, so dass Ihr einen Plan für die ersten Wochen im Mai habt.

Wohin auf Hecht?

Der Möhnesee ist ein gutes Revier für den Saisonstart!Viele Angler haben gleich mehrere Gewässer zur Auswahl und überlegen, welchen See, Teich oder Fluss sie denn als erstes in Angriff nehmen sollen. Ich würde das etwas von den momentanen Wassertemperaturen zum Saisonstart abhängig machen. Gab es einen sehr kühlen Winter, würde ich bevorzugt ein Gewässer mit ausgedehnten Flachwasserzonen aufsuchen. Alljährlich strömen z.B. dutzende Angler am 1. Mai an den Möhnesee in die alt-bekannten Flachwassergebiete, die es sehr zahlreich gibt. Dass das nicht immer die beste Wahl ist, konnte man sehr schön im letzten Jahr beobachten und ich vermute, auch in diesem Jahr wird das wieder so sein. Sind die Hechte schon lange aus dem Laichgeschäft raus, halten sie sich auch nur noch sporadisch am Ufer im Flachwasser auf.
Nicht nur direkt am Ufer probieren!Auch im Freiwasser lohnt es schon früh im Jahr!Kapitaler Maihecht!
Speziell am Möhnesee war´s 2010 so, dass schon sehr früh recht viele und teils sehr kapitale Hechte in 6-10 Metern Wassertiefe gefangen wurden. Wobbler wie Manns 25+, Rapala Tiefläufer, Fingerlinge und andere Tieftaucher waren für diese Jahreszeit völlig ungewohnt eine sehr gute Wahl bei den Schleppanglern. Auch die Gummifischangler fingen nicht, wie sonst gewohnt, nur direkt hinter der Krautkante. Vielmehr fingen sie auch und besonders gut recht tief an sonst üblichen Sommer- und Herbstplätzen. Wer also den Tanz in den Mai am Möhnesee oder einer der anderen Ruhrtalsperren wagen möchte, der kann zwar flach beginnen, sollte aber auf eher ungewohnte Frühjahrsfangerlebnisse eingestellt sein!

Natürlich sind Hechte auch im Flachwasser zu finden!Natürlich sind in vielen anderen Angelgewässern die Hechte deutlich länger und auch besonders gut im Flachwasser zu finden. Aber auch dort dürfte das wilde Flachwasserfressen bereits beendet sein, wenn wir am 1. Mai wieder unsere Raubfischköder schwingen dürfen. Viele Hechte haben schon länger abgelaicht und orientieren sich bereits wieder aus den Flachwasserzonen weg. Der in diesem Jahr rekordträchtig warme April hat dazu erheblich beigetragen! Ich würde mich im jeweiligen Gewässer schon jetzt an die Plätze wagen, wo man normalerweise erst im Frühsommer die Hechte erwarten kann!

Gibt es bevorzugte Beißzeiten?

Der frühe und der späte Vogel fangen den Wurm!Im späten Frühling und Sommer sind viele gute Hechtgewässer recht klar und der Lichteinfall zum Teil recht stark. Deshalb würde ich jedem Hechtjäger einen Leitspruch mit auf den Weg geben: "Der frühe und der späte Vogel fängt den Wurm (Hecht)" Natürlich gibt es sehr viele Ausnahmen von dieser Regel, aber auffällige Bisshäufungen im Morgengrauen und in der Abenddämmerung sind immer festzustellen. Je trüber das zu beangelnde Gewässer bzw. je trüber und windiger das Wetter am geplanten Angeltag (und damit je geringer der starke Lichteinfall ins Wasser), desto wahrscheinlicher werden auch sehr gute Fänge in der Mittagszeit. Wer sein anvisiertes Angelgewässer noch nicht kennt, sollte erst einmal einige Ganztagestests starten.Es kristallisieren sich meistens besonders gute Beißzeiten heraus, zu denen man dann unbedingt am Wasser sein sollte, um auch maximale Fangchancen zu haben.
Die Dämmerung bringt tolle Fische im Mai!Speziell in den Bodden vor Westrügen konnte ich jedes Jahr feststellen, dass es häufig extrem Unterschiede im Beißverhalten und dem Tagesverlauf gibt. Früh morgens war regelrecht "Rush-hour" und die Hechte bissen wie doll und verrückt für 2-3 Stunden. Wenn die meisten Angler an den gängigen Angelplätzen auftauchten, war der Zauber häufig (aber nicht immer!) wieder vorbei.